Zweite öffentliche Vorführung am 04.06.2023
Die Feuerwehr im Gefahrguteinsatz
Ein Arbeiter war im Bereich der Eislinger Stadthalle mit Reparaturarbeiten an einem Gefahrstofftank beschäftigt. Hierbei kam es durch eine Leckage infolge eines technischen Defekts zum Austritt des Gefahrstoffs mit der Gefahrstoffnummer 80/1789 (Gefahrnummer 80 / UN-Nummer 1789).
Bedeutung:
Gefahrnummer 80 = ätzender oder schwach ätzender Stoff
UN-Nummer 1789 = Chlorwasserstoffsäure
Der sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Tank befindliche Arbeiter verätzte sich hierbei beide Unterarme und lag bei Ankunft des ersteintreffenden #Einsatzleitwagens mit starken Schmerzen im Bereich der Vorderseite des Tanks. Umgehend wurde die Einsatzstelle vom Einsatzleiter erkundet, der Gefahrstoff anhand der am Tank angebrachten Gefahrentafel bestimmt und weitere Kräfte an die Einsatzstelle beordert.
Der Angriffstrupp des eintreffenden Tanklöschfahrzeugs, welcher sich bereits auf der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausgerüstet hatte, ging umgehend zur Menschenrettung vor und rettete den verletzten Arbeiter aus dem direkten Gefahrenbereich.
Parallel hierzu wurde durch das Personal des kurze Zeit später eintreffenden Rüstwagens der Gefahrenbereich abgesperrt und eine Not-Dekontaminationsstelle aufgebaut, in welcher der verletzte Arbeiter vor der Übergabe an den Rettungsdienst dekontaminiert wurde.
Ebenfalls werden in diesem Becken die Einsatzkräfte nach dem Einsatz von möglichen Verunreinigungen durch den ausgetretenen Stoff gereinigt.
Der Angriffstrupp des dritteintreffenden Löschgruppenfahrzeugs sicherte nach der bereits erfolgten Personenrettung in speziellen umluftunabhängigen schweren Chemikalienschutzanzügen (CSA-Anzügen) durch Abdichten die Leckage am Tank.
Abschließend wurden beide Trupps dekontaminiert. Der gesamte Ablauf der Übung wurde für die Zuschauer durch Kommandant Mario Feller ausführlich und auch kindgerecht kommentiert.
Im Anschluss an die Übung wurde den vielen Kindern und auch Erwachsenen die Möglichkeit gegeben, die eingesetzten Geräte und Fahrzeuge genauer zu betrachten - gemäß unserem Konzept „Feuerwehr zum Anfassen“
Unser herzlicher Dank geht an die Kameraden der Freiwilligen Freiwillige Feuerwehr Kornwestheim für Ihre zur Verfügung gestellte "Gefahrgut Übungsanlage". Ebenfalls bedanken wir uns herzlich bei den Kameraden des DRK Ortsverein Eislingen für Ihre Unterstützung. Auch für uns war es wieder eine tolle Möglichkeit die gemeinsame Zusammenarbeit und Abläufe zu trainieren.
©Michael Stocker