Sondereinheit zur Rettung verunglückter Atemschutzgeräteträger
Die Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel (A.N.T.S.) ist eine Sondereinheit der Feuerwehr Eislingen, welche speziell für die
schnelle Notfallrettung im Einsatz verunglückter Atemschutzgeräteträger trainiert und ausgerüstet ist.
Sie wurde nach Vorbild der A.N.T.S.-Staffel der Berliner Berufsfeuerwehr im Jahr 2016 gegründet und umfasst aktuell 19 Mitglieder.
Bild: Feuerwehr Eislingen, A.N.T.S.-Übung in Göppingen
Kommt es im Landkreis Göppingen zu einem komplizierten oder größeren Brand, kann die Staffel von der Einsatzleitung der zuständigen Feuerwehr zur Unterstützung alarmiert werden. Dies kann im Falle eines vorliegenden Notfalls oder bereits im Vorfeld zu Einsatzbeginn zur vorsorglichen Bereitstellung erfolgen.
Zu Einsätzen rückt die Staffel aktuell mit dem Gerätewagen-Transport (Florian Eislingen 1/74) mit einer Besatzung von 1/5 aus. Um am Einsatzort eine eigene Wasserversorgung sicherstellen zu können rückt zusätzlich das Tanklöschfahrzeug (Florian Eislingen 1/23) unterstützend mit aus.
Zur Ausrüstung gehören u.a. vier 2-Flaschen-Atemschutzgeräte "PA lang", eine Wärmebildkamera, eine Rettungstasche mit Pressluftatmer und Lungenautomat (300 bar) , Schleifkorbtrage, Spineboard, Rettungstuch in Kombination mit einer Evakuierungs-matratze, Wärmebildkamera, Atemschutzüberwachung sowie eine Schlauchtragetasche mit 60m D-Schlauchleitung und einem
D-Hohlstrahlrohr.
Bild: Feuerwehr Eislingen, A.N.T.S.-Übung in Göppingen
Hintergrund zur Gründung:
Der Einsatz von Feuerwehrangehörigen unter Atemschutz gehört bei den Feuerwehren zu den gefährlichsten Aufgaben eines Brandeinsatzes. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, ständigen Trainings und aktuellster Ausrüstung, lässt es sich nicht vermeiden,
dass es jederzeit zu einem Atemschutznotfall kommen kann.
Zu den Gefahren im Atemschutzeinsatz zählen z.B.
- plötzliche gesundheitliche Probleme durch Hitze oder durch starke Belastung
- auftretende Fehler am Atemschutzgerät
- weitläufige und verzweigte Gebäude, z.B. Firmengebäude, Tiefgaragen, Kellerbereiche
- abgeschnittene Rückzugswege
- Rauchgasdurchzündungen
- Gefahr durch herabfallende oder einstürzende Brandlasten
Die Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Sicherheitstrupp:
- doppelte Zahl an Atemschutzgeräteträger
- bessere Verteilung der körperlichen und physischen Belastung
- längere Einsatzzeiten durch die 2-Flaschen-Atemschutzgeräte
- mehrere Aufgaben können parallel erledigt werden